So ne Tour zu Lok Leipzig lohnt sich normalerweise.
Meistens gewinnt man und sieht ein gutes Spiel. Dass diesmal alles anders kam, war
schon in Eisenberg klar. Dort stand man nämlich im Stau und einigen schwante schon
Böses ("lass uns lieber umkehren..."). Bis Leipzig ging es dann gut
voran, aber auf der Autobahn kann man sich auch nicht so gut verfahren. In Leipzig
selber gab es dann erstmal eine Stadtrundfahrt (schliesslich hatten wir dafür
bezahlt...). Alle Vorbezirke (die mit den leicht renovierungsbedürftigen Häusern)
wurden besichtigt, die Prager Straße dreimal hin und her, am Völkerschlachtdenkmal
zwei mal vorbei und schon waren wir in Probstheida - allerdings 20 Minuten nach Anpfiff.
Somit waren wir rund 2 ½ Stunden von Jena bis zum Bruno unterwegs - Respekt!
Schnell den Ground geentert und schon bestätigte
sich das Scheiss-Gefühl: Leipzig führte mit 1:0. Das Spiel war dann auch
nicht gerade enthusiasmusverbreitend, denn vieles lief doch arg daneben.Die erste Hälfte
war aber wenigstens schnell vorbei und es kam zum viel erwarteten "Halbzeitspiel".
Als Vorhut begaben sich erstmal ca. 20 Leipziger auf's Feld, die kurz danach von ca.
100 weiteren unterstützt wurden. Als der Mob pöbelnd Richtung Gästeblock
zogen, wurde der auch noch geöffnet. Sowas nennt sich Realsatire, oder? Jedenfalls
war es das einzig amüsante am heutigen Tag, soviel Dummheit auf einmal gibt's
wahrscheinlich nur in Sachsen.
Die zweite Halbzeit ging dann auch schon gut los - mit einem Gegentor. Sämtliche
Abwehrspieler verfielen in eine Art Sekundeschlaf und Embingo durfte unbehindert einschiessen.
Aus dem nichts kurz darauf der Elfer für Jena, muss wohl ein Handspiel gewesen
sein. Sanchez verwandelt sicher und Jena hat die Partie wieder im Griff, steht kurz
vor dem Ausgleich. Diese Hoffnung wurde in der 74. Minute zunichte gemacht, als sich
wieder alle Abwehrspieler wie Anfänger anstellten. Als dann der Aushilfs-Beckham
für Arme auch noch ein Tor schiessen durfte und danach die Zeissfans freundlich
mit dem Mittelfinger grüßte, war, war der Tag völlig gelaufen. Dazu
trugen allerdings auch die zusammen 68 Jahre alten Leistungsverweigerer bei, die sich
offenbar nicht zwischen "bleib ich jetzt stehen oder trab ich doch weiter?"
entscheiden konnten. An dieser Stelle nochmals ein ehrliches DANKE!
Tore: 1:0 Freund (6.), 2:0 Embingou (51.), 2:1 Sanchez (59.), 3:1 Embingou (72.), 4:1
Kanitz (75.) |