Das Spiel

Wacker Gotha - FC Carl Zeiss Jena 0:1 (0:0)

Zuschauer: 3100
Tore: 0:1 Treitl (81.)

 zurück zu:


 Saison 01/02


 Bericht & Bilder

Radtour nach Gotha(m) City

Tourbericht
Strapaziöser Saisonauftakt

Diese Tour sollte die TiTANEN unterteilen - in die Helden-TiTANEN und die Waschlappen-TiTANEN. Auf der einen Seite die stahlharten Biker, auf der anderen Seite die Regenmuffel. Um die soll es hier aber nicht gehen, den dieser Bericht ist einzig und allein den Göttern, den Helden, den Chefs oder auch kurz: Beu und Mart gewidmet. Ach ja, Beinahe TiTANE Gysi gehört auch in diese Kategorie. Meinereiner hat sich sogar noch ein Fahrrad geleistet, um überhaupt teilnehmen zu können. So ging es also los: Untrainiert und mit neuem Rad, in der Hoffnung, es wird schon jemand dabei sein, der noch schlechter vorbereitet ist und für die Dauer der Tour hinter einem bleibt.
Noch relativ fit kam man am Stadion an, klar, es waren ja auch erst 3 Kilometer, und schon gab es die ersten Überraschungen: Uns Uwe Dern verteilte von je einem Spieler unterschriebene Trinkflaschen (ich habe immer noch nicht rausbekommen, wem ich dieses Gekritzel auf meiner Flasche zuordnen soll) mit Wunder-Isogetränk. Damit war meine professionell mit Handtuch fixierte Flasche überflüssig und verschwand in den Untiefen des Begleitfahrzeuges. Auch das erste Analysieren der Gegner brachte die Erkenntnis:
mit Platz 1 wird das sicher nix, aber die zwei Mädels sollte man schon abhängen... Gysi in Vollprofimontur war auch eine optische Wonne. Die grösste Überraschung war aber, das der Herr Präsident sich anschickte, mitzuradeln. Wollte er Punkte beim Volk sammeln? Bevor es losging präsentierte man sich noch schnell der heimischen Presse und fand sich dann auch in den gängigsten Zeitungen wieder.


Preisfrage: wo sind die beiden TiTANEN?

Kurz nach 8 setzte sich das Peloton in Bewegung. Durch's Paradies und unter dem gleichnamigen Bahnhof durch flog das Feld Richung Mühltal. Irgendwann ging's dann nach links, und da stand sie - die steile Wand von Remderoda. Ein ewig langer (1,5 km) Berg, und das schon am Anfang. Hinterher bemerkte ich dann, das hier eine Bergwertung stattfand. Der Sieger kam schätzungsweise 3 Minuten vor mir an, also war's eh uninteressant. Schon leicht abgeschlafft und von diesem ersten Schock nicht ganz erholt ging es weiter über Käffer, Dörfer und Nester, mal ein bischen hoch, mal ein bischen runter... Das Feld zog sich zusehends auseinander und nach einer erquickenden Abfahrt überholte mich das Begleitfahrzeug mit einer hier (zu seinem Schutz) nicht genannten Person, die eigentlich auf dem Rad sitzen sollte. Aber schon bald brauchte auch der Herr Autor eine Pause - und die gab's in Tonndorf. Riegel, Bananen, Getränke, die Organisation der Versorgung war 1a. An der Beachparty in Hohenfelden vorbei (man die hatten sicher Spass bei dem später folgenden Wolkenbruch), über Brücken und unter Brücken schlängelte sich die Strecke und beim Tachostand von km 70 sollte Gotha nicht mehr weit sein. Etliche Kilometer später und solch motivierender Gedanken wie "warum machst du das hier überhaupt?" kam ein scheinbar rettendes Verkehrschild. Das trübe Auge erblickte das Wort Gotha und eine einstellige Kilometerzahl danach - jawohl, das Ende schien in greifbarer Nähe, ich hab's gleich geschafft, ich bin der Held. Aber irgendwie musste es ja anders kommen. Als die Zahl von verschwommen zu scharf wechselte, stand da Schwarz auf Gelb: "Gotha 14 km". Scheisse, ich bin tot, das schaffst du nie, deine Beine fallen dir gleich ab - das waren nur einige der Gedanken, die mir in diesem Moment durch den Kopf gingen. Aber für die Helden von Zeissens müht man sich ja gerne ab. Ein Trost blieb aber noch - es gab zwei Leute, die hinter mir waren... Auf den nächsten Bundesstrassen-Kilometern hatte ich dann öfters das Vergnügen, von Autos im Zentimeterabstand überholt zu werden - die Gruppe war nicht wirklich mehr zusammen. Aber durch Gottes Fügung und nach einer endlosen Gerade kam das errettende Ufer: Gotha. Alle Fahrer versammelten sich und enterten gemeinsam in Triumphpose das Städtchen. Der Wettergott musste vor Rührung auch gleich ein paar Tränchen rausdrücken...das hatten wir nun wirklich nicht verdient. Erst stundenlang abplagen und dann wie ein begossener Pudel rumstinken. Und warum achtet man beim Fahrrad auf jedes Gramm Gewicht, wenn die Klamotten eh 20 Kilo wiegen? Aber wenn man in Gotha ist, ist man noch lange nicht im Stadion. Das Feld musste unter Polizeieskorte noch einige Minuten durch strömenden Regen fahren, aber letztendlich erreichten wir den Wacker-Ground. Auf wackeligen Beinen (Hallo linkes Bein, lebst du noch?) wurden die Fahrräder im Kleinlaster verstaut, während man gleichzeitig die hervorragende Organisation des Heimvereins bestaunen durfte: lange Schlangen an der Gästekasse, während das Spiel schon lief. Aber da wollte unser Verein eine Woche später auch nicht nachstehen.
Ein Happy End war noch nicht abzusehen, denn jetzt kam ja erst das Spiel. Fix ein paar Klamotten gewechselt (was nicht wirklich viel gebracht hat) und ab ins Stadion. Frierend und sacknass stand man 90 Minuten rum und war zu keiner Bewegung mehr fähig. Ach ja, ich kann mich dunkel an einen Sonntagsschuss erinnern, der mich kurzzeitig zum jubeln brachte. Ein paar Herzkasper später war's Spiel dann endlich rum und ein guter Geist (Vielen Dank an Herrn Tamme von dieser Stelle) fuhr uns stinkende Etwen nach Hause. Hallelujah.

Mart

die durchweichten Überreste des Wegzettels

Nette Kurve in Gotha
© little Joe

Anstoss zur 1. HZ
© little Joe

nach dem grossen Regen
© little Joe



© 2001 - 2003 TiTANEN