Das Spiel

Bor. M'gladbach - SC Freiburg

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 Saison 01/02


 Bericht & Bilder

Per FC-Bus nach Gladbach

Tourbericht
Nobel geht die Welt zugrunde

Irgendwie hatte man schon erwartet, von jubelnden Gladbachern und Hans Meyer per Handschlag begrüsst zu werden... letztendlich war man dann aber froh, überhaupt noch was vom Spiel gesehen zu haben.
Aber erst mal der Reihe nach. Los ging es mit einer kleinen aber feinen Auswahl an Zeissfans gegen 7.15 Uhr (natürlich mit der üblichen Gysi-Verspätungsviertelstunde), also eine Zeit, zu der man sonst von den Kneipenexzessen nach Hause wankt. Zu diesem Zeitpunkt wunderte ich mich übrigens noch über die frühe Abfahrt, später sollte ich froh darüber sein. Erste Titanenpflicht war es nun, erst mal den geenterten Zeissbus titanisch zu dekorieren, und so platzierte man die Fahne an der Heckscheibe - hübsch. Da konnten die anwesenden Lokalmatadore natürlich nicht mithalten. Mensch, eine Tour im Zeissbus - da kam man sich gleich vor wie King Karl. Super auch die Dosenhalter an den Tischen, wie gemacht für isotonische Getränke - Whiskeyflaschen passen jedenfalls nicht rein. Der erste Teil der Fahrt verlief ziemlich ereignislos (das exzessive Vernichten von Blechbrötchen ist ja schon Standard) und auch die ersten Schreie nach McDonalds am Kirchheimer Dreieck verhallten ergebnislos. Anstatt billig und schlecht bei McDonalds aß man nun teuer und schlecht an irgendeiner Raste hinter Kassel, was sich noch als folgenschwer herausstellen sollte. Denn während der eine Teil der Mannschaft nun Brötchen für 6.50 DM kaufte und 2 Mark-Cappuccino schlürfte, zerbröselte der Fahrer in seiner unendlichen Fähigkeit den Zündschlüssel in den Weiten des Türschlosses zur Kloentleerung. Die Schuldigen waren auch gleich gefunden - wie konnten wir auch aufs Busklo gehen? Gutgemeinte Ratschläge, doch einen Schlüsseldienst zu bestellen, tat er als unnötig ab, denn wie kamen wir nur darauf, dass er die Karre mit dem halbierten Schlüssel eh nicht ankriegt? Durch Gottes Fügung oder eines kurzen hellen Momentes beim Fahrer kam doch noch ein Mensch vom Mercedes Busservice aus Kassel und drosch mit so brachialer Gewalt auf die Lenksäule ein, dass der Bus gar nicht mehr anders konnte als anzuspringen. Nach gut 2 Stunden Zwangsaufenthalt bei Kassel machte man sich hoffnungsfroh weiter Richtung Gladbach, bis man vom ersten Stau jäh gebremst wurde. Zu den ersten Sorgenfalten, das Spiel nicht mehr rechtzeitig zu erreichen kam noch die Aussicht, auf 110 bestellten Karten sitzenzubleiben. Also liess Traudel seine Beziehungen spielen und machte den Oberkaktus zum Schwarzmarkthändler. Dieser zeigte auch gleich sein tolles Talent in dieser Beziehung und verkloppte rund 90 Karten, was uns vor einem finanziellen Desaster bewahrte. Noch war man aber nicht in Gladbach. Mangelnde geographische Kenntnisse liessen uns die Entfernung nur grob einschätzen und ein 'noch 97 km' eine Stunde vor Spielbeginn liess helle Panik aufkommen - kleiner Scherz... Traudel, alter Gladbachkenner, liess uns aber aufatmen mit 'Gladbach scheint wohl gleich bei Düsseldorf um die Ecke zu sein' und genau da waren wir gerade. Also doch wieder Hoffung. Schliesslich kam man doch in Gladbach an und bis zum Bökelberg war es auch nicht mehr weit. Rechtzeitig gegen 15:20 Uhr stieg man aus dem Bus und wurde schon von den Kakteen empfangen. Lautstark ging es Richtung Stadion und als endlich alle mitbekommen hatten, dass der FCC nun hier sei fiel auch prompt das 0:1 für Freiburg. Was für ein Einstand! Leider ergab es sich nun so, dass man aufgrund der späten Ankunft etwas beschränkte Sichtverhältnisse hatte, obwohl das charmante Bökelbergstadion mit seiner steilen Bauweise normalerweise gute Sicht garantiert. Mit dem Ende der ersten Halbzeit solle dich das aber schlagartig verbessern. An einem der Flutlichtmasten entdeckte der Autor eine Handytransmitter, vielleicht auch eine Einnahmequelle für den FCC? Das EAS als UMTS-Schaltzentrale?
Das Spiel selber wollte nicht richtig gefallen, denn Freiburg spielte durchaus clever, wenn auch nicht unbedingt ansehnlich und Gladbach bemühte sich, blieb aber glücklos. Irgendwo, verdeckt vom Kopf meines Vordermannes, wurde ein Gladbacher im Strafraum gelegt und der folgende Elfer wurde verwandelt. Im TV sah ich später sogar, wie... Jetzt machte sich auch langsam das Nahrungsdefizit bemerkbar und ich ging zur Imbissbude, um den wohl schlechtesten Döner (die 'Bratwurst Thüringer' verschmähte ich aufgrund des Testergebnisses in der Sportbild - letzter Platz in der Bundesliga) aller Zeiten aufgetischt zu bekommen... als Fussballfan hat man's manchmal nicht leicht. Die erste Halbzeit verlief weiter eher langweilig und grosse Unterschiede zu unserer Mannschaft konnte ich auch nicht erkennen, ausser vielleicht in Sachen Technik, Taktik und Schnelligkeit - ähmm... Und um ehrlich zu sein, die Stimmung war auch nicht so doll, was der Oberkaktus auch gleich bestätigte. Auch die Gladbacher scheinen das Problem der "Operetten-Fans" zu haben. Nach einem längeren Anlauf in Hz. 2 wurde es dann noch richtig spannend. Gladbach drückte und verpasste es mehrmals, in Führung zu gehen... Freiburg zeigte sich als schlechter Gast bedankte sich mit dem 1:2. Dank der Gladbacher Unzulänglichkeiten wachte nun auch Gysi langsam auf und erfreute uns mit allerlei lautstarken Kommentaren. Das war aber nix gegen den rheinischen Proleten neben ihm, der wirklich an allem was zu meckern hatte. Bei einem Gladbacher Tor hätte der bestimmt gemosert, dass der Ball nicht genau im Winkel hing. Aber zu unser aller Besänftigung und dem guten Ausgang eines schönen Tages dienlich erzielte die Heimmannschaft doch noch den Ausgleich, um danach gleich noch mehrere Grosschancen zum Sieg auszulassen. Letztendlich ein gerechtes 2:2.
Nach dem Spiel kamen auch die Kakteen in den Genuss, unseren geheiligten Bus betreten zu dürfen und an staunenden Menschen vorbei beim Fanprojekt Mönchengladbach vorzufahren. Allerdings habe ich dort den roten Teppich vermisst... In geselliger Runde bei eins, zwei oder drei Bier wurde die Freundschaft begossen und es gab allerlei lustiges Liedgut zu hören. Aber irgendwann kam die Zeit zum Aufbruch und man verabschiedete sich schweren Herzens von den Gladbachern, ohne jedoch den einen oder anderen Trikottausch vorzunehmen. So kam es auch, dass Leute, die eher die Grösse 'S' tragen, plötzlich Sachen vom Format "XXXL" anhatten - aber so ein Zelt kann auch mal praktisch sein. Auf der Rückfahrt zollte man dann dem frühen Aufstehen Tribut, kurz unterbrochen von solch fantastische Dancefloorkrachern wie Prince Ital Joe, K7 ('der Berg ruft') und DJ Bobo, die zur unchristlichen Zeit im BordTV liefen...
Wohlbehalten kam man gegen zwei in Jena an und als Fazit bleibt: Gerne wieder.

PS: Festzuhalten bleibt noch, dass ich in Gladbach keinen einzigen Polizisten gesehen habe. Nach den Gastspiel in Dresden durchaus bemerkenswert.

Mart

der Zeissbus, dekoriert mit TiTANENfahne 

ungeplant langer Halt bei Kassel

jaja...das Bier...

Gespielt wurde auch

...immernoch...

Blick auf Traudels kahle Stellen

Der Autor (in lässiger Pose) bestaunt Gysis Haarpracht

jaja...zwei lustige Typen...

oh weh..


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